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Legasthenie und Dyskalkulie

Lesen und Schreiben sind auch im Zeitalter von Internet, Handy und Co zwei der wichtigsten Kulturtechniken.

Aber für ca. 4-8% der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ist Lesen und Schreiben lernen ein Schloss mit sieben Siegeln  und  bedeutet viel, viel Mühe.
Jene Kinder, Jugendliche und Erwachsene können trotz normaler Beschulung nicht automatisiert auf einen Wort- oder Wortteilespeicher zugreifen und „wie auf einen Blick“ Wörter erlesen oder Rechtschreibfehler entdecken und vermeiden. Sie leiden unter Lese-Rechtschreibstörung –auch Legasthenie genannt.

Legasthene Menschen sind weder dümmer noch fauler als andere – sie haben lediglich einen anderen Zugang zu Zeichen und Symbolen! Sie brauchen mehr Zeit und die Möglichkeit, Symbole wie Buchstaben und Zahlen mit allen Sinnen erfassen zu können. Gibt man ihnen diese Zeit und ermöglicht ihnen einen individuellen Zugang zu Buchstaben, so werden sie das Lesen und Schreiben genauso erlernen wie nicht legasthene Menschen.

Dyskalkulie

Neben der Legasthenie ist auch die Dyskalkulie eine weit verbreitete Lernstörung. Sie wird in den letzten Jahren immer häufiger thematisiert. Die Häufigkeit der Dyskalkulie ist in etwa vergleichbar mit jener der Legasthenie.  

Kinder mit Dyskalkulie haben beim Erwerb mathematischer Grundfertigkeiten besondere Schwierigkeiten. Trotz normaler Begabung und angemessener Beschulung entwickeln sie ein mangelndes oder falsches Verständnis für Mengen, Zahlen und Rechenoperationen. 

Die Ursachen dafür sind noch nicht genauer erforscht. Genau wie bei Legasthenie wird Dyskalkulie meist in der Volksschule erkannt. Einige Merkmale fallen aber schon im Vorschulalter auf: langsame Motorik, Ablehnung von Bausteinen und Legosteinen, kein Interesse für Puzzles, Probleme/Schwierigkeiten beim Malen, die Begriffe „mehr/weniger”, „größer/kleiner”, „länger/kürzer” werden nicht richtig verstanden und angewendet.

Wenn trotz  Üben in der Schule und zu Hause Zusammenhänge einfach nicht erkannt werden und das Kind trotz normaler oder überdurchschnittlich guter Intelligenz Rechenaufgaben einfach nicht begreift, so ist dies meist ein Anzeichen für Dyskalkulie. Oft fällt dies erst in der 3. und 4. Schulstufe auf. Je intelligenter das Kind ist, desto länger kann es seine Dyskalkulie durch Auswendiglernen kompensieren. Bei komplexeren Aufgabenstellungen (z. B. bei Sachaufgaben) scheitert das Kind dann, weil ihm das grundlegende Fundament – das Zahlenverständnis – immer noch fehlt.


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