Vorschul-Training im Kindergarten Mary Poppins

Das Vorschul-Training für Kinder im letzten, verpflichtenden Kindergartenjahr wurde von Alexandra Hann in Abstimmung mit dem "Modul für das letzte Jahr in elementaren Bildungseinrichtungen" entwickelt und vertieft:

Grundlagen

An der Nahtstelle von Kindergarten und Schule haben wir damit einen guten Weg gefunden Eltern und Kinder im letzten Kindergartenjahr zu unterstützen und zu fördern.

Die Aufgabe der Pädagogin in der Vorschularbeit ist es, zusätzlich zum integrativen Vorschulangebot im Bildungsalltag, spezielle Impulse zu setzen um intensive Lernerfahrungen zu indizieren, zu begleiten und zu gewährleisten. Kinder haben das Recht relevante Bildungsinhalte zu erwerben, die nahe an ihren Interessen und Neigungen sind und deswegen hohe Motivation bieten.

Umsetzung

Prinzipien unserer ganzheitlichen Arbeit sind Rituale, Bewegung, Entspannung und Konzentration, Wahrnehmungsförderung, Rhythmus, Kreativität, Soziale Kompetenz, projektartige Schwerpunkte, Ressourcenorientierung und Vernetzung mit Schule und Eltern.

Praktisch sieht das so aus, dass alle Kinder im letzten verpflichtenden Kindergartenjahr wöchentlich zusätzlich einen Vormittag das Vorschultraining besuchen. Jeder neue Schwerpunkt wird mit den Kindern gemeinsam erarbeitet und mit speziellen Angeboten zum jeweiligen Thema vertieft. 

Die Besonderheit und Ziel unserer Arbeitsweise ist es, dass wir bestrebt sind immer möglichst viele Handlungsfelder zu nutzen und zu verbinden. Dieses Langzeitprojekt zeichnet sich durch maßgeschneiderte Angebote für die aktuelle Lernphase der Kinder aus, sowie durch die gezielte Auswahl der Inhalte hinsichtlich Relevanz und Motivationsgehalt. Nachhaltigkeit im Sinne von vertiefendem Lernen durch Querverbindungen und Transfermöglichkeiten.

Unsere Herangehensweise schafft sehr rasch eine entspannte und motivierende Lernatmosphäre. Die Kinder reagieren besonders auf nonverbal übermittelte Inhalte wie Ruhe, Achtsamkeit, Wertschätzung und positive Erwartungshaltung.

Diese Basis ermöglicht es allen und besonders schwächeren Kindern sich vermehrt emotional einzulassen und sich in direkter Folge verbal verstärkt in die Abläufe einzubringen.

Entscheidend ist, der weitsichtige Umgang und die konsequente Thematisierung von „Fehler machen dürfen“, üben und probieren und die dazu bestehenden Ängsten bei Kindern und Eltern anzusprechen. 

Das wichtigste, weil grundlegendstes Merkmal ist für uns jedoch die Stärkung der Gesamtpersönlichkeit über die positiven Lernerfahrungen. Die Kinder entwickeln dadurch brauchbare Strategien für ihre persönliche Lernbiografie.

Maßgeschneiderte Angebote, die zu den aktuellen Lernphasen und Bedürfnissen der Kinder passen bestimmen die Themenauswahl.

Dokumentation nach Innen und Außen

Die Eltern werden über die individuelle Lernsituation ihrer Kinder in Vorschulgesprächen informiert, die nach ca 3 Monaten stattfinden bzw. bei Bedarf noch einmal im Frühjahr. Die Kinder dokumentieren und präsentieren in portfolioähnlichen Mappen ihre Arbeiten bei gemeinsamen Gesprächen den Eltern. Grundlage dafür ist das Dokumentationsverfahren "Mein Porträt".

Da die Vorschul-Trainerin nicht in den Gruppenalltag eingebunden ist, ist es ihr möglich Sichtweisen von Außen als Reflexionsgrundlage ins Team einzubringen. Ausgehend von ihrer Vorschularbeit und langjährigen Erfahrung als Grundschulpädagogin bringt sie wichtige Impulse für die Umsetzung neuer Ideen ins Team ein.

Zusätzliche Maßnahmen zur Qualitätssicherung sind regelmäßige  Reflexion im Team über sensible Lernphasen und Entwicklung der Kinder, Aufteilung der relevanten Inhalte auf Turnen, Gruppenalltag und die speziellen Vorschultrainingsinhalte. 

Gegen Ende des zweiten Semesters lädt die Vorschul-Trainerin alle Eltern der aktuellen Vorschulkinder zu einem Elterncafe ein. Dazu kommen eine Lehrerin einer Schule aus dem Umkreis und Eltern von Kindern, die jetzt die erste Klasse Volksschule besuchen. Dieser Abend bringt den zukünftigen Schulkindereltern viel Information, nimmt  Ängste und ist ein wertvolles Instrument in der Vernetzung mit der Schule.

Das Konzept des Vorschul-Trainings wurde im Jahr 2015 mit dem Qualitätszertifikat des Teacher´s Award der Industriellenvereinigung ausgezeichnet.